Menschen

Die Stiftung Tausendgut ist für Menschen da. Lernen Sie Menschen kennen, die sich für die Stiftung engagieren, und Menschen, die von diesem Engagement profitieren.

Malu Dreyer

Malu Dreyer – Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

Grußwort zur Gründung der Stiftung Tausendgut am 13. März 2014.


Sehr geehrte Herren und Damen,

die Absicherung der großen Lebensrisiken und die Herstellung sozialer Gerechtigkeit im Sinne gleicher Lebensbedingungen und -chancen gehören zu den Grundprinzipien des Sozialstaats.

Vor allem durch die älter werdende Gesellschaft, durch Veränderungen in der Arbeitswelt, durch gesellschaftliche Veränderungen, aber auch durch den medizinischen Fortschritt, haben sich die Aufgaben und die Ansprüche in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich gewandelt. Die Bedarfslagen sind vielfältiger geworden. Die Leistungsangebote müssen deshalb flexibel und kreativ ausgerichtet sein und ständig weiterentwickelt werden.

Dabei ist der Sozialstaat auf das Engagement und die Mitarbeit aller gesellschaftlichen Gruppen angewiesen. Ein wichtiges und belebendes Element sind die oft schon seit Jahren aktiven Stiftungen; nur mit deren Unterstützung ist es gelungen, neue Ideen zu erproben und umzusetzen.

Ich freue mich, dass mit der Gründung der Stiftung Tausendgut aus einer großartigen Idee Wirklichkeit wird. Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich und wünsche Ihnen viel Erfolg dabei, die mit der Stiftung verbundenen Ziele zu erreichen.

Hubertus von Baumbach

Hubertus von Baumbach – Mitglied der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums der Stiftung Tausendgut

Interview anlässlich der ersten Ausschüttung der Stiftung Tausendgut am 2. Dezember 2015.


Herr von Baumbach, was oder wer ist die Stiftung Tausendgut, für die Sie aktiv sind?

Die Stiftung Tausendgut ist eine noch sehr junge Stiftung, die im März 2014 durch die WFB – Werkstätten für behinderte Menschen Mainz gGmbH ins Leben gerufen wurde. Vor dem Hintergrund immer knapper werdender öffentlicher Mittel für die Einrichtungen wurde dadurch eine Möglichkeit geschaffen, künftig flexibler und kreativer die Weiterentwicklung der Angebote und Maßnahmen für Menschen mit Behinderung allgemein, aber auch für bestimmte Zielgruppen voranzutreiben. Sie gilt als selbständige Stiftung, die zwar einrichtungsnah, aber dennoch unabhängig von der WFB Mainz agiert.

Es gibt im Mainzer Raum mehr als 140 Stiftungen – ist Tausendgut eine von vielen?

Es ist wohl richtig, dass es selbst im regionalen Umfeld von Mainz diverse selbständige und unselbständige Stiftungen gibt; einige davon im sozialen Bereich, und im ersten Moment macht es die Situation für den potentiellen Unterstützer dadurch nicht einfacher. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass unter all diesen Stiftungen sehr wenige ihren Fokus speziell auf die Eindämmung der Chancenungleichheit von Menschen mit Behinderung richten und ihre gesellschaftliche Teilhabe fördern. Tausendgut geht noch einen Schritt weiter und möchte grundsätzlich Menschen mit Beeinträchtigungen, auch ohne den offiziellen Status der Behinderung oder einer Werkstattzugehörigkeit – egal welchen Alters – befähigen, ihre gesellschaftliche Teilhabe wahrzunehmen, sich zu bilden, auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt zu werden, selbständig zu wohnen oder in den Urlaub zu fahren. Ziel ist es zum einen, besondere Projekte innerhalb der verschiedenen Unternehmensbereiche der WFB Mainz zu fördern, aber zum anderen gleichermaßen auch private Personen, Familien mit behinderten Kindern oder hilfebedürftige ältere Menschen zu unterstützen. Aus der Perspektive ihres jungen Bestehens aber auch mit dem Wunsch, einen konkreten Bezug zum Förderanlass herzustellen, möchte sich die Stiftung Tausendgut in erster Linie regional engagieren und gibt dadurch potentiellen Förderern der Stiftung die Möglichkeit, den Mitteleinsatz vor Ort ein Stück weit mitzusteuern. Aufgrund der Zielgruppe bzw. des regionalen Bezugs sehe ich die Stiftung eben nicht als eine von vielen sondern als die Stiftung Tausendgut.

Als Mitglied der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim sind Sie viel beschäftigt. Was hat Sie veranlasst, sich für die junge Stiftung zu engagieren?

Wie so oft im Leben kommen mehrere Dinge in einem günstigen Moment in der richtigen Form zusammen und man trifft - gepaart mit etwas Spontanität - eine Entscheidung für eine Sache, von der man einfach überzeugt ist. Im Vordergrund einer solchen Entscheidung stehen für mich zuerst immer die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet. Stimmt die Chemie, dann kann auch Gutes gelingen. „Angesteckt“ hat mich die Begeisterung und das Engagement des Teams um Herrn Michael Huber. Daneben steht natürlich auch der Stiftungszweck. Auch macht es mir Freude, einen kleinen Beitrag leisten zu dürfen.

Wo sehen Sie Ihren Anteil zum Vorankommen der Stiftung Tausendgut?

Aufgrund meiner Tätigkeit, habe ich Kontakt zu vielen Menschen. Wenn es mir gelingt, einige davon auch für die Ziele der Stiftung zu begeistern, dann wäre dies ein erster Schritt. Durch meine Arbeit auch in anderen Stiftungen bringe ich außerdem ein wenig Erfahrung mit, die für die Stiftung Tausendgut gerade in der Aufbauphase hilfreich sein könnte.