Stiftung Tausendgut: Unsere Projekte
Lernen Sie hier unsere aktuellen geförderten Projekte kennen. Informieren Sie sich über deren Fortgang und Erfolge. Wenn Sie ein Projekt suchen, das besonders gut zu Ihrem Profil passt, wenden Sie sich bitte an uns.

Hier geht es um die Liebe und um Menschen mit geistiger Behinderung
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2015.
Wissenschaftliche Studien sowie die praktische Erfahrungen zeigen, dass der Bedarf an Bildungs- und Beratungsangeboten zu den Themen Partnerschaft und Sexualität bei Menschen mit geistiger Behinderung hoch ist. Diese Lücke schließt die Liebelle mit ihrer Arbeit.
Die Liebelle ist eine innovative Beratungs-, Forschungs- und Bildungsstätte. Sie will dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung Sexualität und Partnerschaft als Bereicherung erleben und richtet sich somit an jugendliche und erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung oder Mehrfachbehinderung. Sie steht aber auch Angehörigen und Fachkräften offen.
Die Liebelle berät zu den Themen Liebe, Sexualität, Partnerschaft und sexualisierte Gewalt und nutzt dazu die Erfahrungen und Kompetenzen der drei Projektpartner:
- pro familia Ortsverband Mainz e.V.
- in.betrieb Gesellschaft für Teilhabe und Integration gGmbH, Mainz
- Prof. Dr. Svenja Heck von der Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit
So werden bislang isolierte Angebote miteinander vernetzt. Die wissenschaftliche Begleitung ermöglicht eine kontinuierliche Erforschung und Publikation der Thematik und trägt zudem zur Qualitätssicherung bei und übernimmt eine Multiplikatorfunktion. Um hier erfolgreich zu sein, bedarf es weiterer finanzieller Mittel.
Das bundesweit einmalige Projekt will wegweisend für weitere Projekte dieser Art sein. Es ist das Ziel, weitere Angebote zu entwickeln und Vernetzungsstrukturen auf nationaler und internationaler Ebene aufzubauen.
Die Liebelle hat im Juni 2015 ihre Arbeit aufgenommen und wird als Modellprojekt für drei Jahre von der Aktion Mensch zu 70 % gefördert. Die restlichen Kosten werden von der in.betrieb gGmbH getragen.
Die Stiftung Tausendgut unterstützt das Kooperationsprojekt „Liebelle“ mit 5.000 €.

Gemeinsam schaffen wir das
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2015.
Eine fünfköpfige Familie kämpft gemeinsam für die Gesundheit ihres Sohnes David. Seine angeborene Erkrankung führt die Familie über viele Wege in eine Spezialklinik nach Boston. Dort wird David von Experten behandelt und lässt die Familie hoffen.
David Schillings wurde 2014 mit der angeborenen Erkrankung Ösophagusatresie als einiiger Zwilling geboren. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Fehlbildung der Speiseröhre, d.h. die Speiseröhre ist nicht mit dem Magen verbunden und endet in einem Stumpf. Zusätzlich führt eine Fistel vom Magen in die Lunge.
Zwei Operationen musste er nach seiner Geburt über sich ergehen lassen. Bald wurde klar, dass es sich bei David um einen besonderen Fall der Ösophagusatresie handelt. Weswegen David nur noch eine Chance blieb: die Operation in Boston, wo es eine Spezialklinik gibt.
David hat sich von der 13-stündigen Operation in Boston schnell erholt. Auch wenn noch eine weitere Operation ansteht, genießt er sein neues Leben. Mit Freude entwickelt er sich motorisch weiter und fängt sogar an zu essen.
David und seine Familie kämpfen gemeinsam für ein annähernd „normales“ Leben. Die Behandlung in Boston gibt David die Chance dazu. Bereits jetzt – wenige Wochen nach Beginn der Behandlung – lässt der Gesundheitszustand von David die Hoffnung zu, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist.
Die Kosten für die OP liegen im sechsstelligen $-Dollar-Bereich. Desweiteren kommen auf die Familie Flugkosten sowie Lebensunterhaltungskosten zu. Unterstützt wird die Familie durch Spenden von Privatpersonen und Unternehmen sowie Förderungen von Stiftungen.
Die Stiftung Tausendgut unterstützt die Operation von „David Schillings“ mit 9.000 €.

Gemeinsam mobil
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2016.
Eine sechsköpfige Familie aus Rumänien kämpft um ein „normales“ Leben mit ihren zwei Kindern mit Behinderung. Ihre Reise führt die Familie nach Deutschland, wo sie viel Unterstützung erfährt. Ein Führerschein der Mutter würde den Kindern weitere Teilhabe am Leben ermöglichen.
D. (14) und S. Stefanescu (12) wurden in Rumänien mit einer Speicherkrankheit (Mukopolisaccharidose Typ III) geboren. Die Erkrankung verläuft progressiv, so dass die beiden inzwischen schwerstbehindert sind. Vor einem Jahr kamen die beiden Brüder zusammen mit ihren Geschwistern sowie ihren Eltern nach Deutschland. Sie hatten weder Rollstühle noch Hilfsmittel, da die Versorgung in Rumänien nicht gewährleistet war.
Über ein Jahr lebte die Familie in Groß-Gerau in einem kleinen Zimmer. Eine Spendenaktion der zuständigen Psychosozialberaterin ermöglichte es der Familie, eine Grundausstattung an Bekleidung und Schuhen zu kaufen. Seit April 2016 wohnt die Familie in einer Wohnung in Rheinhessen. Die beiden jüngeren Kinder gehen im Wohnort in die Grundschule und D. und S. sind in der Liesel-Metten-Schule in Nieder-Olm angemeldet.
Die beiden Jungen wurden in der Zwischenzeit mit Rollstühlen versorgt. Nun braucht die Mutter einen Führerschein. So kann die Familie auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Die Stiftung Tausendgut unterstützt den "Führerschein" der Mutter mit 2.000 €.

Elektronische Tafel - multimediale Unterstützung in der Bildung
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2016.
Von der klassischen Werkstatt hin zu einer Qualifizierungseinrichtung – auf dem Weg erarbeitet die in.betrieb gGmbH neue Angebote der beruflichen Bildung für Menschen mit Behinderung. In dem Rahmen werden Menschen mit Behinderung auf ihrem Entwicklungsweg innerhalb des Unternehmens sowie im Übergang zum ersten Arbeitsmarkt unterstützt.
Der Einsatz technischer Medien in der Bildungsarbeit ist Standard, um die Vielfalt zur Verfügung stehender Materialien und Medien im Rahmen von Qualifizierungsangeboten nutzen zu können. Fachlich und thematisch passende Bild- und Filmmaterialien unterstützen die Schulungsmaterialien bei der Vermittlung von Bildungsinhalten. So profitieren auch Qualifizierungsangebote für Menschen mit Behinderung von dem Einsatz technischer Medien – einerseits werden die Lerneinheiten attraktiver und andererseits dient er der Auffrischung und Weiterentwicklung der Medienkompetenz.
Mit dem Einsatz eines interaktiven Whiteboards kann die in.betrieb gGmbH die Qualität und die Attraktivität von Bildungsangeboten und damit auch die Motivation für Teilnehmer*innen steigern, den Fokus auf ihr persönliches Vorankommen zu setzen. Der Einsatz des Whiteboards bietet die Möglichkeit, Menschen mit unterschiedlichen Lernniveaus bzw. unterschiedlichen, behinderungsbedingten Voraussetzungen zu erreichen bzw. anzusprechen. Die Beteiligung an der medial gestützten Erarbeitung von Bildungsinhalten spricht verschiedene Sinne an und fördert damit das ganzheitliche Lernen.
Die Stiftung Tausendgut knüpft dort an, wo die Regelfinanzierung durch die Leistungsträger endet und verschafft den Teilnehmer*innen ein hochwertiges und modernes Bildungserlebnis.
Die Stiftung Tausendgut unterstützt das Bildungsprojekt „Multimediale Unterstützung in der Bildung“ mit 4.000 €.

Der erste Urlaub für sechsköpfige Familie
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2017.
Eine sechsköpfige Familie kämpft sich gemeinsam durch das Leben. Eine Frau mit Lernbehinderung lebt mit und für ihre vier Kinder und wird dabei von ihrem Lebenspartner unterstützt. Sie wollen gemeinsam die Welt aus einer anderen Perspektive kennenlernen und planen eine Reise an den Bodensee.
Bianca G. lebt gemeinsam mit ihren vier Kindern sowie ihrem Lebenspartner in Mainz. Die drei Jüngeren weisen eine Entwicklungsverzögerung – insbesodere in der Sprache – sowie Konzentrations- und Ausdauerprobleme auf. Der älteste Sohn befindet sich an der Grenze zur Lernbehinderung. Die Mutter kümmert sich um ihre Kinder und versucht ihnen ein annähernd normales Leben zu ermöglichen.
Gemeinsam wollen sie die Welt aus einer anderen Perspektive kennenlernen und planen eine Reise an den Bodensee. Sie werden auf einem Familienhof eine Woche wohnen und unterschiedliche Abenteuer begehen: die Natur erleben, schwimmen gehen, gemeinsam spielen und einfach Zeit miteinander verbringen. Mit der gemeinsamen Auszeit kann die Familie an der Gesellschaft teilhaben. Sie sammeln neue Eindrücke, fördern den Familienzusammenhalt und erleben gemeinsame Abenteuer.
Die Stiftung Tausendgut unterstützt das Projekt „Das gemeinsame Erlebnis“ mit 2.000 €.

Fit halten - auch im Alter
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2017.
Mobilisation und Aktivierung gehören zu den Grundprinzipien der Arbeit mit alten Menschen mit Behinderung in der in.betrieb gGmbH, denn auch bei ihnen gilt: wer beweglich bleibt, bleibt auch beweglich im Kopf und in der Regel auch gesünder und selbstständiger. Bei Menschen mit hochgradigen Bewegungseinschränkungen unterstützen Ergometer das beweglich bleiben.
Mit der Anschaffung eines Ergotrainers ermöglicht die Entlastungsgruppe der in.betrieb Menschen mit Bewegungseinschränkungen das therapeutische Training der Beine, des Oberkörpers und der Arm-Schulter-Bereiche. Dabei ist aktives (mit Muskelkraft), assistives (die Eigenbewegung unterstützendes) oder passives (mit Motorkraft) Training möglich – vom Stuhl oder Rollstuhl aus. Das Training am Ergotrainer fördert die Beweglichkeit des Körpers und beeinflusst viele andere gesundheitliche Aspekte positiv. Durch das „Fahrrad fahren“ mit Beinen oder Armen soll Muskelkraft erhalten und der Kreislauf angeregt werden. Bei Menschen, die sich nicht aus eigener Kraft bewegen können, werden Gliedmaßen sanft durchbewegt, die Blutzirkulation gefördert und Kontrakturen vermieden.
Da derartige Geräte in der Regel nicht von der Standardfinanzierung der Werkstätten abgedeckt werden, unterstützt die Stiftung Tausendgut das Projekt "Fit halten - auch im Alter" mit 4.000 €.
Kontakte fördern - ein Elternbesuchs- und Förderraum
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2018.
Das Haus St. Martin in Ingelheim ist eine Fördereinrichtung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwerst- Mehrfachbehinderung und bietet vollstationäre Plätze für junge Menschen mit geistiger Behinderung.
Um eine gemütliche Rückzugsmöglichkeit zu schaffen, in der Familien und Besucher*innen ungestört Zeit mit ihren Kindern verbringen können, wird der Wintergarten des Hauses neu gestaltet. Außerhalb der Besuchszeiten wird der Raum als Bewegungsraum genutzt werden. Neben Fördereinheiten der Therapeuten bietet ein Schaukelangebot den Bewohner*innen tiefgreifende Wahrnehmungserfahrungen.
Darüber hinaus bietet der Raum durch seine Nähe zu einer Wohngruppe dieser die Möglichkeit, ihren Bewohner*innen tagesstrukturierende Angebote in Kleingruppen zu machen, wie Sing- und Musikkreise.
Die Stiftung Tausendgut beteiligt sich an der Ausstattung des Elternbesuchs- und Bewegungsraumes mit 2.000 €.
Musik schafft Teilhabe - gemeinsam Musik machen
Die Stiftung Tausendgut förderte das Projekt in 2018.
Die im Aufbau befindliche Seniorentagesstruktur für Menschen mit (geistiger) Behinderung der in.betrieb gGmbH bietet ein buntes Programm an aktivierenden und ausgleichenden Angeboten für ältere Menschen mit Behinderung, vor allem für Werkstattrentner*innen, die kein stationär organisiertes Umfeld genießen.
Musikalische Angebote sind dabei ein Schwerpunktthema mit dem Fokus auf das selbst aktiv werden, miteinander in Kontakt treten oder einfach nur wohlfühlen und genießen. Zur Untermalung dieser Angebote werden noch einige einfach zu handhabende Klanginstrumente und Musikbausteine benötigt. Dazu eignen sich vor allem aber einfache Musikinstrumente, die Harmonien erzeugen und dadurch einen hohen Aufforderungscharakter besitzen.
Neben den Möglichkeiten für ältere Menschen mit Behinderung, Tagesstruktur zu genießen und dabei weiterhin aktiv zu bleiben, bieten hier Musikangebote mit Mitmachcharakter eine besondere Form sozialer Teilhabe und ein gerade für ältere Menschen wichtiges Gemeinschaftserleben.
Die Stiftung Tausendgut unterstützt das Projekt "Musik schafft Teilhabe" mit 600 €.
Ihr Projekt
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Ihr Kontakt: Cynthia Gottschald-Kipping · Telefon 0 61 31 58 02 243 · Mail